Retinopathia Pigmentosa
Zwar gibt es derzeit keine Behandlungsmethode, die Retinopathia pigmentosa (RP) heilen kann, doch zeigt die breit angelegte, 2008 veröffentlichte 10-Jahres-Studie von Vingolo et al*, dass sich das Fortschreiten der Erkrankung zumindest verlangsamen lässt. Das Fazit der Studie ist, dass die HBO-Therapie ein sicherer Alternativansatz für RP-Patienten sein kann, einen Beitrag zur Stabilisierung ihrer Sehfunktion, bezogen auf die Sehschärfe, Gesichtsfeld und ERG-Reaktion, zu leisten.
Weshalb wird die Hyperbare Sauerstofftherapie HBO bei der Retinopathia pigmentosa (RP) eingesetzt?
- Bislang existiert noch keine sichere Behandlungsmöglichkeit der RP
- die Progression der RP wird durch die HBO deutlich verlangsamt
- die HBO ist unspezifisch, kann also breit eingesetzt werden, d.h. ohne Fokussierung auf die zugrunde liegende Mutation (? 45 Mutationen bekannt)
- im ERG schneidet die Kontrollgruppe (Spontanverlauf unter Vitamin A-Therapie) deutlich schlechter ab, die HBO-Gruppe ist signifikant besser
- mit der HBO lässt sich die Zeit überbrücken, bis eine ursächliche Therapie vorhanden ist
- die HBO ist nicht invasiv und hat geringe Nebenwirkungen
Es liegen weitere kleinere Studien und Fallberichte mit übereinstimmender Beurteilung vor.
* „Slowing the degenerative process, long lasting effect of hyperbaric oxygen therapy in retinitis pigmentosa“ von Vingolo, Rocco, Grenga, Salvatore und Pelaia (Graefes Arch Clin Exp Ophtalmol, 2008; 246:93-98).